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Beitrag vom 02.12.2010
Aktionärinnen fordern Gleichberechtigung. Vorstellung und Diskussion der Studie am 1. Dezember 2010
AVIVA-Redaktion
Der Deutsche Juristinnenbund präsentierte in Berlin die Ergebnisse des Projektes "Aktionärinnen fordern Gleichberechtigung - Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen deutscher Unternehmen".
Die Präsidentin des djb, Rechtsanwältin und Notarin Jutta Wagner, eröffnete die Veranstaltung mit den Worten: "Die Unternehmen haben auf Nachfrage der djb-Vertreterinnen während ihrer Hauptversammlungen unter Anderem erklärt, es sei ihnen eine Herzensangelegenheit, den Anteil von Frauen zu erhöhen, sie reichten ihnen die Hand, wollten ihnen alle Türen öffnen und wären glücklich, wenn es mehr Frauen nach oben schaffen würden - nachzulesen in der Studie."
Liz Mohn, die Stellvertretende Vorsitzende des Vorstands und des Kuratoriums der Bertelsmann Stiftung, begrüßte die TeilnehmerInnen in der Bertelsmann Repräsentanz in Berlin. "Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und dem damit einhergehenden Fachkräftemangel kann es sich die Wirtschaft und Gesellschaft nicht leisten, auf das hohe Potenzial der Frauen zu verzichten. Die Förderung von Frauen in Führungspositionen und die Gleichberechtigung am Arbeitsplatz sind unverzichtbare Bestandteile einer partnerschaftlichen Unternehmenskultur, bei der Chancengleichheit und Achtung vor den Leistungen einer jeden einzelnen Person hohe Bedeutung beizumessen sind", so Liz Mohn.
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© Sharon Adler |
Eine Vielzahl
wissenschaftlicher Studien belegen einen direkten Zusammenhang zwischen der Profitabilität von Unternehmen und einem hohen Frauenanteil in den Leitungs- und Aufsichtsgremien.
Trotzdem werden in den deutschen DAX30- TecDAX- und MDAX-Unternehmen nur knapp 4 Prozent der von AnteilseignerInnen zu besetzenden Aufsichtsratspositionen von Frauen vertreten. Damit nimmt Deutschland im europaweiten Vergleich den unrühmlichen drittletzten Platz vor Italien und Portugal ein.
Anstelle von
Prof. Dr. Marlene Schmidt, deren Flug München-Berlin durch den Schnee einige Stunden Verspätung hatte, stellte Jutta Wagner die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) veröffentlichte Studie des djb vor:
"Das Ergebnis ist ernüchternd. Die Unternehmen bekennen sich zwar zu Vielfalt (Diversity) auch in Bezug auf Frauen, praktizieren diese aber nicht."Auf dem Podium diskutierten
Vera Gäde-Butzlaff (Vorstandsvorsitzende der Berliner Stadtreinigung AG),
Dr. Birgit Grundmann (Staatssekretärin des Bundesministeriums der Justiz),
Sabine Kauper (Finanzvorstand der Phoenix Solar AG),
Herr Fischer in Vertretung für Dr. Hermann Kues (Parlamentarischer Staatssekretär im BMFSFJ) und
Prof. Dr. Klaus-Peter Müller (Vorsitzender der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex und Aufsichtsratsvorsitzender der Commerzbank AG).
Anke Domscheit-Berg (European Women´s Management Development Network) moderierte die Debatte über Selbstverpflichtung oder Quote, Berichtspflichten der Unternehmen und moderne Arbeitszeitmodelle.
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© Sharon Adler |
Die BMFSFJ-Studie ist online erhältlich unter: Aktionärinnen fordern Gleichberechtigung | |
© Sharon Adler |
Weitere Informationen finden Sie unter: Catalyst-Studie:
Catalyst Census of Women Corporate Officers and Top Earners of the Fortune 500McKinsey-Studie:
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